Komodowarane

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Jagdverhalten / Ernährung / Körpereigene Waffen


Seine Beute wittert der Komodowaran schon auf weite Entfernung, denn sein ausgesprochen guter Geruchssinn, der durch die Zunge unterstützt wird, macht ihm die Aufnahme von Düften aus der Luft über weite Entfernungen möglich. Am Gaumendach lässt der Komodowaran die aufgenommenen Gerüche an einem Riechorgan vorbeistreichen, das sich am Gaumendach befindet. So kann er auch über viele Kilometer hinweg ein Beutetier orten oder aber verwesendes Fleisch wahrnehmen. Der Komodowaran zeigt sich in der Auswahl seiner Nahrung nicht sehr wählerisch, was ein wichtiger Aspekt für seine Arterhaltung ist. Vom Wirbeltier, das in der Größe eines Büffels seinen Weg kreuzt bis hin zum wirbellosen Gliederfüßer, der die Nahrung für Jungwarane darstellt, wird alles verspeist. Auch Aas verachtet der Komodowaran nicht, wenn sein Frischfleischangebot nicht ausreichend ist. Der Überraschungsangriff aus dem Hinterhalt ist die Spezialität des Komodowaran bei seinem Beutezug. Der Komodowaran wartet geduldig in seinem Versteck, bis ein großes Beutetier nah genug herangekommen ist, ohne den Waran wahrzunehmen. Dann überfällt der das Tier blitzschnell und beißt mit seinen Kiefern zu. Der Nackengriff wird bei kleineren Tieren angewandt, größere Beutetiere müssen auch damit rechnen, dass der Komodowaran ihren Bauchraum beim Angriff aufschlitzt und sie dann in ihren eigenen Eingeweiden zusammenbrechen. Bei den kleineren Tieren wird das Genick gebrochen und diese werden dann oftmals unzerkaut verschlungen. Die große Dehnbarkeit des Mauls macht dies möglich. Der Schlingvorgang wird durch ein Hochrecken des Kopfes ermöglicht während eine muskulöse Speiseröhre das Opfertier in den Magen befördert. Sehr große Fleischbrocken werden verschlungen, indem der Hals S-förmig gekrümmt wird. Erleichtert wird der Schlingvorgang des Waran dadurch, dass das Absenken des Zungenbeines und das daraus resultierende Senken des Mundbodens möglich ist. Dadurch kann der Schlund enorm erweitert werden. Der Komodowaran verfügt zudem über eine besondere Waffe, die für ein einmal gebissenes Beutetier den Tod bedeutet, auch wenn es kurzfristig dem Angriff des Komodowaran entkommen ist. Durch die reichlichen Fleischreste zwischen seinen Zähnen ist der Speichel des Komodowaran hochgradig bakteriell belastet. Auch wenn der Komodowaran ein Tier nach einem Biss loslässt, stirbt es unweigerlich in den nächsten Tagen an einer Blutvergiftung und wird somit letztlich doch das Opfertier des Komodowaran, der dem Tier mittels Einsatz seines Jacobson-Organs einfach folgt und dessen Tod abwartet. Ihre Geduld bei dem Warten auf das richtige Beutetier, kombiniert mit dem hochgradig bakteriellen Speichel, der ein einmal gebissenes Tier auch noch nach Tagen zum Opfer macht, sind die stärksten Waffen des Komodowaran. Ein sterbendes Tier verfolgen die Komodowarane – oftmals auch zu zweit – sehr lange, um durch immer wieder zugefügte Bisse das Tier in seinem Widerstand zu schwächen und letztlich zur Aufgabe zu bewegen.
Oftmals werden Beutetiere auch bereits im Bauchraum ausgehöhlt und erliegen damit schlussendlich dem Angriff des Komodowaran. Forschungen haben gezeigt, dass der Komodowaran über einen federleichten Schädel verfügt und zudem keine starke Bisskraft hat. Das sinnvolle Design des Kopfes in Kombination mit den scharfen Zähnen lässt ihn jedoch auch für einen großen Büffel gefährlich werden. Der Kopf gilt bei Forschern als Präzisionsinstrument, das durch geschickte Greif- und Zugfresstechniken optimale Ergebnisse bei geringem Krafteinsatz ermöglicht. Im Gegensatz zu den meisten heutigen Fleischfressern hat der Komodowaran nur einen geringen Kraftaufwand für die Kiefermuskulatur aufzubringen, um zu töten. Die Aktionen liegen in der Hinterkopfmuskulatur, was die Belastung für den Schädel beim Töten deutlich reduziert. Die Anordnung der Schädelknochen macht diese geringe Belastung möglich, die den meisten Fleischfressern verwehrt bleibt.
Die starken Waffen des Komodowaran sind, neben der geschickten und kräftesparenden Jagdweise, seine Zähne, seine scharfen Krallen und sein Speichel, der eiweißzersetzend wirkt.

 

 



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